Die Wahrnehmung von Allergien in der Allgemeinbevölkerung ist deutlich höher, als sie tatsächlich auftreten.
Häufig werden Kinder mit unspezifischen, allgemeinen Symptomen in der Praxis vorgestellt, bei denen die Eltern als Ursache „Irgendeine Allergie“ vermuten.
Hier ist es besonders wichtig, eine rationale und vernünftige Diagnostik vorzunehmen, um Kinder vor unnötigen Untersuchungen und vor allem nachfolgenden unnötigen Therapien zu bewahren.
Auch wenn in Allergietestungen auf der Haut oder im Blut Empfindlichkeiten auf Nahrungsmittel festgestellt werden, so sind diese Ergebnisse häufig ohne jegliche klinische Relevanz (d.h. ohne Auftreten irgendwelcher Symptome).
Entsprechende Diäten belasten die Kinder sehr, sind aber häufig unnötig.
Testungen wie der Hautpricktest oder Blutuntersuchungen auf bestimmte Allergene sind laut aktueller Leitlinie nur bei bestimmten Symptomen sinnvoll.
Darunter gehören: anaphylaktischer Schock, „Heuschnupfen“, schwere Neurodermitis mit regelmäßigem Bedarf von Cortison oder klarem Verdacht auf eine Allergie.
Testungen bei Husten, Hautausschlag, unspezifischen Magen-Darmbeschwerden sowie bei gesunden Geschwisterkindern sind meist nicht hilfreich.